Geld und Finanzen
Ohne Geld geht es natürlich nicht. Aber woher nimmt man es? Kann man irgendwo einsparen? Uns was kostet eine solche Reise überhaupt? Dazu haben wir uns auch Gedanken gemacht und wollen euch in diesem Beitrag daran teilhaben lassen.
Geld sparen für die Weltreise
Hier müssen wir zugeben, dass wir gar nicht so große Maßnahmen ergreifen mussten, wie oftmals in den Foren und
anderen Blogs und Webseiten beschrieben wird. Daher möchten wir im Einzelnen auf diverse Möglichkeiten gar nicht eingehen
und damit langweilen. Für das gibt es sicherlich woanders bessere Anregungen als bei uns.
Nichtsdestotrotz haben wir, als wir entschieden haben, die Welt zu bereisen, tatsächlich viel bewusster auf den üblichen
Coffee to go verzichtet. Zudem wurde das Brötchen zuhause selber belegt und später sogar komplett weggelassen, da
zudem bei Frank der Wunsch aufkam, abzunehmen. Auch wurde nicht im Restaurant oder an der Theke vom Metzger in der Mittagspause
gegessen wie sonst, sondern er hatte was von zu Hause mitgenommen oder im Supermarkt ein „Food-Getränk“ gekauft.
Diese enthalten im Regelfall (nicht die Smoothies) oft viel Eiweiß, sodass man damit ebenfalls seiner Linie was Gutes tut,
und dabei kosten sie in der Relation gar nicht so viel Geld für eine komplette Mahlzeit.
Auch sind wir nicht mehr so oft Essen gegangen wie sonst, haben auf andere Freizeitaktivitäten verzichtet, gingen dafür
öfter mal spazieren und konnten hierbei super Ideen für die Reise zusammenspinnen und dabei Brainstorming betreiben.
Ups, jetzt haben wir ja doch ein paar Spartipps in Petto gehabt. 😉
Naja, dass wir nicht so viel ändern bzw. sparen mussten, lag wohl am ehesten daran, dass wir nicht in dem üblichen Alter
sind, in dem die meisten ihre Weltreise antreten. Denn somit arbeiteten wir bereits schon über 20 Jahre und konnten Geld
sinnvoll anlegen.
Da Uwe und Andrea weder in ein Haus noch eine Eigentumswohnung investierten, waren die Ersparnisse somit in Aktien etc. angelegt,
die dann aber beim Todesfall wegen des Erbes und der seltsamen gesetzlichen Erbfolge aufgeteilt (das ist aber eine andere
Geschichte, die wir hier nicht weiter ausführen wollen) und ausgezahlt wurden.
Uwe und Andrea waren zudem damals schon immer sparsam und überlegten oft, ob sie für den Urlaub das für 10 €
teurere Hotel mit Sauna- und Spabereich nehmen sollten und entschieden sich sehr häufig für die günstigere Variante,
um dafür abends Essen gehen zu können. Sie interessierten sich nicht für Markenklamotten oder andere Luxussachen, um
andere Personen, wie man so schön sagt, neidisch zu machen. Dafür waren sie lieber im Urlaub. Zudem hatten sie ihr uraltes
Auto, dass 2021 leider schrottreif wurde, aufgegeben (und bekamen dafür sogar noch 200 €) und entschieden sich für
Carsharing, was wunderbar geklappt hatte. Andrea nutzte das noch eine Weile, bis sie dann auch diese Variante, ein Auto zu nutzen,
aufgab und lieber nur noch mit dem Fahrrad durch die Gegend fuhr. Dafür wurde in gute Regenkleidung investiert.
Auch Frank hatte damals mit Katja für deren Weltreise Ersparnisse hergenommen - wohlgemerkt lernten sie mit wenig Geld auszukommen, da Frank über die Ausbildung erst mal sehr wenig verdiente. Somit waren die Lebenshaltungskosten weiterhin nicht hoch, da man es nicht anders gewohnt war.
Wir denken, dass das generell was ausmacht, ob man bei einer Gehaltserhöhung gleich seinen Lebensstandard erhöht oder
ob man weiterhin so lebt wie bisher.
Deswegen hatten wir zwar für die Weltreise in bestimmten Bereichen gespart, nehmen aber hauptsächlich die bereits
vorhandenen Ersparnisse her.
Zudem möchten wir mit kleinem Budget reisen, sodass wir somit ebenfalls wenig benötigen werden. Zum Beispiel wollen wir
selbst kochen und weniger Essen gehen. Evtl. wollen wir das „Geld strecken“, indem man mal irgendwo mithilft oder
Housesitting macht usw. Auf ein Hotel können wir zudem ganz verzichten (es sei denn, uns überkommt der
„Lagerkoller“), da wir unseren Schlafplatz immer dabei haben.
Reisen mit kleinem Budget
Klar war, dass wir uns einen Plan machen wollten, um zu wissen, wie viel Ersparnisse wir überhaupt für die Reise benötigen würden und wie lange wir dann damit reisen können.
Liest man sich in die Thematik ein und fängt an zu recherchieren, wie viel Geld pro Tag ein Pärchen benötigt, wenn
es auf Reisen ist, stößt man häufig auf 100 € am Tag.
Jedoch sind dabei folgende Punkte mit zu beachten: Bei vielen Pärchen werden keine Versicherungen mit aufgeführt (wie
z.B. die übliche Haftpflicht- und Unfallversicherung). Aber viele junge Leute verzichten auch auf die Krankenversicherung,
zahlen nichts in die Rentenversicherung ein und hoffen anscheinend darauf, dass nichts passieren wird.
Dies war uns zu heikel.
Aufgrund unseres Alters und da Andrea bereits eine Vorerkrankung hat, musste das etwas genauer durchdacht sein, denn wir wollten
nicht naiv die Reise antreten, wie das anscheinend viele (noch gesunde und junge Leute) machen.
Daher überlegten wir mit Beratungen beim Versicherungsmakler, worauf es zu achten gilt.
Die Lebensversicherung (die später als Rente ausgezahlt werden kann) von Andrea und Franks Berufsunfähigkeitsversicherung
wurden daher „auf Eis“ gelegt (= beitragsfrei gestellt). Andrea schloss noch zusätzlich eine Zahnzusatzversicherung
ab, Frank behielt seine bei. Die Haftpflicht- wurden zusammengelegt und die Unfallversicherungen blieben.
Auch musste eine Rechtschutzversicherung her (falls mal irgendwas Blödes wäre - hoffentlich passiert jedoch nie was)
sowie die Autoversicherung und auch eine Hausratsversicherung für das Auto.
Auch wollten wir nicht so blauäugig das Reisen angehen, indem man keinen Plan hat, wie viel Kosten man denn pro Tag benötigt.
Wie erwähnt sind in den Foren die Zahlen pro Paar zu lesen.
Doch bei uns würden die Kosten komplett anders berechnet werden.
Wie erwähnt: viele haben keine Versicherungen - und sparen damit womöglich eine Menge Geld.
Viele reisen durch Südostasien, was deutlich günstiger ist, da man an den Straßenständen gut und günstig
essen kann.
Viele haben dafür jedoch ihren eigenen Schlafplatz nicht mit dabei - was bei uns aber wiederum der Fall ist, sodass wir diese
Kosten sparen können.
Viele reisen zudem schnell von A nach B. Dadurch entstehen hohe Reisekosten durch Sammeltaxen, Busse und Züge bzw. bei
Wohnmobilbesitzern, die viele Kilometer reiß(s)en, nur um schnell irgendwo Neues zu entdecken.
Wir wollten langsamer reisen, um uns die Strecken und Orte, an denen man vorbei kommt, genauer anzusehen, aber auch, um Geld zu
sparen, da man nicht so viel Sprit verfährt.
So überlegten wir, dass wir mit ca. 80 € am Tag gut zurecht kommen würden (trotz Krankenkassenbeiträge bzw.
Langzeitkrankenversicherung, Einzahlung in die Rentenkasse und die weiteren Versicherungen, die wir für nötig
erachten).
Aber damit waren auch die Medikamente, die Andrea benötigt, mit eingerechnet sowie die Miete (für die Zeit, in der wir
dort „wohnten“ Strom, Wasser etc. und natürlich auch Müllgebühr, GEZ) bei Franks Eltern, dass unsere
restlichen Habseligkeiten einen „Unterschlupf“ haben.
Solange wir noch in Deutschland waren, kamen die Gebühren für das Fitness-Studio mit dazu (ja, war glücklicherweise ein Freundschaftspreis) und zeitweise noch das Deutschlandticket.
Diese Kalkulation war wohlgemerkt eine sog. Mischkalkulation, denn uns war klar, dass es Zeiten geben wird, bei der wir mehr Ausgaben haben würden und dann aber auch wieder weniger kostenintensive Tage.
Der geplante Ausflug an den Rhein wegen der Einladung zur Silberhochzeit würde ein teurerer Posten werden wegen eines zusätzlichen Mietwagens, der Zugfahrt und der Hotelkosten. Dafür wird es jedoch wiederum Tage geben, an denen wir „nur“ unsere „Fixkosten“ (= Versicherungen, Medis, …) und keine weiteren Ausgaben haben, sodass wir an diesen Tagen „sparen“ werden.
Geld einsparen während der Reise, damit man länger reisen kann …
Unsere Überlegungen gingen weiter, dass wir bestimmte Angebote nutzen wollen, um damit die Reise „zu strecken“
und um länger zu reisen.
So wollten wir, wenn es sich ergibt und wir irgendwo es interessant finden, auch Woofing (= auf einer Farm aushelfen für
Kost und Logis) oder Housesitting betreiben.
Aber auch das Thema günstig an Lebensmittel zu kommen, interessierte uns. So fingen wir an, Lebensmittel über die App „To Good To Go“ zu retten (finden wir super: hat zudem einen tollen ökologischen Charakter, Lebensmittel zu retten).
Auch fanden wir eine App, bei der wir sog. „Cashbacks“ einlösen können (zumindest in Deutschland). Das
bedeutet, dass man die Kosten für Lebensmittel wie Süßigkeiten, Nudeln und Pesto oder auch Drogerieartikel wie
Zahnpasta und Slipeinlagen wieder zurückerstattet bekommt. Dies ist zwar aufwändig, wenn man die Kassenzettel aufheben
und einscannen sowie immer wieder seine Daten angeben muss, aber wir konnten bisher somit über 15 € sparen für Dinge,
die wir uns sowieso gekauft hätten (aber dafür bekamen wir die Markenprodukte, die wir uns sonst wahrscheinlich nicht
gekauft hätten). Und den Aufwand machten wir uns bisher gerne, um Geld zu sparen.
Tolle Sache.
Frank hatte schon immer tolle Fotos in seinen Urlauben (damals auch schon mit Katja) gemacht und sich deswegen eine gute
Spiegelreflex-Kamera zugelegt, da Fotografie zu seinem Hobby wurde. Manche der Fotos stellte Frank schon vor einigen Jahren
bei diversen Internetplattformen ein, um diese zu verkaufen.
Damals bekam man noch mehr Geld pro Bild als es heutzutage der Fall ist, doch wir wollten kontinuierlich weiterhin neue Bilder zur
Verfügung stellen, sodass wir mehr verkaufen konnten, um damit Geld „zu verdienen“. Wenn wir es mal dazu schaffen,
dass wir im Monat mehr als 5 € verdienen, ist es uns auch wert, dies mal in unseren Kostenposten mit einzurechnen als
„Einnahme“.
Budget-Übersicht
Wir führen haarklein eine (Excel-)Tabelle, um unsere Kosten im Auge zu behalten.
Dabei fiel uns schnell auf, dass wir am meisten für Lebensmittel und Fixkosten ausgeben, was wahrscheinlich bei vielen
anderen Reisenden ebenfalls die größten Kostenpunkte sind.
Da Lebensmittel in unterschiedlichen Ländern sehr unterschiedliche Kosten verursachen, hoffen wir erneut, dass unsere
Mischkalkulation aufgehen wird.
Bisher kamen wir mit unserer Planung dieses Budgets gut aus.
Uns war klar, dass wir damit keine großen Sprünge machen würden und uns keinen Luxus leisten könnten, aber
das ist uns nicht wichtig. Uns ist es lieber, dafür länger unterwegs sein zu können.
Finanzieller Puffer
Auch dieser muss bedacht sein!
Falls mal am Auto eine Reparatur ansteht oder irgendwas anderes Unvorhergesehenes passieren sollte, ist es wichtig für uns,
dass wir ausreichend Geld zur Verfügung haben, um dem gewachsen zu sein.
Schon allein, dass Andrea Medikamente benötigt, um ihre chronische Erkrankung in Schach zu halten, ist es wichtig, dass
zusätzliches Geld vorhanden ist, um Notsituationen im Ausland gerecht werden zu können.
Dies klingt vielleicht ebenfalls danach, als hätte man einen Goldesel in der Hinterhand. Aber wir können versichern, dass dies nicht der Fall ist, sondern vielmehr, dass wir umsichtig mit unseren Ersparnissen planen und haushalten.