Familie & Freunde

Wenn man eine solche Entscheidung getroffen hat und eine Langzeitreise plant, dann kommt irgendwann auch der Moment, wo man es der Familie, den Freunden und den Kollegen schonend beibringen muss. Aber wie sagt man es vor allem der Familie und den Freunden am besten? Bei manchen Kollegen fällt es einem vielleicht leichter, da das Verhältnis weniger eng ist, bietet aber dafür eine gute Übungsbasis.
Und wenn man sich dann schon verabschieden muss, dann aber richtig. Mit einer kleinen Party, an der all die lieben Menschen teilnehmen sollten, die man kennt. Wenn sie denn Zeit haben.

Wie sagen wir es unseren Familien

Bei einem Familientreffen im Sommer 2024 in Nußloch (beim „Gogglfeschd“) eröffneten wir Andreas Mama, ihrem Bruder und dessen Lebensgefährtin, dass wir etwas mitzuteilen haben. Witzigerweise wurde sofort fröhlich darüber spekuliert, ob wir denn eventuell heiraten wollen und es breitete sich schon Jubel aus.
Dies verneinten wir lachend. Wir würden das zwar sofort machen, aber es gibt gute Gründe dafür, es nicht zu tun. Dann teilten wir mit, dass wir gekündigt haben.
Dies wurde für uns irritierend aufgenommen, denn wir wussten nicht, wie wir die doch recht verschiedenen Reaktionen darauf deuten sollten: Andreas Mutter schaute verwundert, ihr Bruder schaute ebenfalls fragend und die Schwägerin klatschte und verzog dabei keine Miene.
Somit äußerten wir erstmal, dass es doch sicherlich auch spannend wäre, zu wissen, weshalb es zu dieser Entscheidung kam: Und dann ließen wir die Bombe platzen!
Als Andreas Verwandschaft erfuhr, dass wir eine Weltreise planen, freuten sie sich sehr für uns. Andreas Mama war sogar so cool, dass sie meinte, dass sie das toll fände. Schließlich hätten wir ja bereits beide schon Reiseerfahrung und Frank hatte ja sogar schon mal eine Weltreise gemacht. Daher sah sie dem Vorhaben entspannt entgegen, dass wir das sicherlich bewerkstelligen würden. Holger, Andreas Bruder, reagierte ebenfalls erfreut. Sofort wurden Ideen angebracht, dass Andrea ja mit Videos von Sport am Strand oder mit singen Geld verdienen könnte. Wir erklärten, dass wir in erster Linie die Welt genießen wollen und Geld verdienen nur nebenbei erfolgen solle. Wir haben schließlich genau deshalb die Jobs gekündigt, um hauptsächlich zu reisen und nicht, um zu arbeiten.
Von Christiane, der Schwägerin, kam wieder nur ein Klatschen. Zusätzlich war sie der Meinung, es sei gut, die Jobs zu kündigen, um sich selbstständig zu machen. Und auch sie brainstormte mit uns, wie man zusätzlich die Reise finanzieren könnte. Daraufhin erläuterten wir, dass auch wir uns schon mit dem Thema beschäftigt haben. Uns schwebten eher so Sachen wie Wwoofing, Housesitting und ähnliches vor. Dies sollte jedoch lediglich die Reisekasse etwas strecken und nicht die Reise an sich finanzieren. Wir wollten zunächst mit den Ersparnissen reisen.

Franks Eltern trafen wir leider im Sommer nicht mehr an, sodass die Nachricht über Facetime auf dem Handy stattfinden musste.
Aber auch die beiden reagierten völlig entspannt über die Mitteilung unserer Entscheidung. Franks Papa meinte, dass wir ja nur einmal leben und wir sollten tun, was uns Freude bereitet. Und Franks Mama äußerte nur, dass Frank ja bereits Erfahrung mit einer Weltreise hat, und dass es völlig normal sei, dass ihre Kinder verrückte Ideen haben und umsetzen.

Über den Zuspruch unserer Familien haben wir uns natürlich ganz besonders gefreut. Gerade sie werden während unserer Reise unsere persönlichen Besuche sicherlich sehr vermissen.

Die Freunde werden eingeweiht

Neben der Familie gibt es auch noch liebe Freunde die wir einweihen wollten. Nach und nach bei gemeinsamen Treffen überraschten wir sie mit unserem Plan. Vielfach wurde die Neuigkeit zwar mit Überraschung aufgenommen, aber ein jeder freute sich für uns. Alle konnten unsere Entscheidung verstehen, selbst dann, wenn sie selbst so etwas niemals machen würden.
Einige der Freunde von Andrea lernten erst bei diesen Treffen Frank kennen. Diese Treffen waren dann besonders emotional, da die Freude über die neue Liebe von Andrea groß war und dann noch die Neuigkeit über die Reiseplanung hinzukam. Da gab es dann gleich viel zu erzählen. Jeder wollte wissen, wie wir uns kennengelernt haben und wie wir auf die Idee mit der Reise gekommen sind.
Alles in allem fiel es uns aber deutlich leichter die Freunde einzuweihen, als die Familie. Dennoch wussten wir, mit dem Beginn der Reise müssen wir viele sehr liebe Menschen zurücklassen, die wir eine längere Zeit nur telefonisch oder per Facetime erreichen können. Aber im Zeitalter der Digitalisierung stellt dass kein Problem mehr da.

Abschied fällt schwer

Klar war, dass alles auch irgendwann mal ein Ende finden muss, wenn wir uns auf Reise begeben wollen. Dafür waren eben nicht nur die Vorbereitungen notwendig, sondern auch das Verabschieden bei so vielen lieben Leuten, die uns bisher ein Stück unseres Lebensweges begleitet hatten.
Die Familie wusste Bescheid, die Arbeitgeber waren informiert, Freunde und Bekannte sowieso, somit stellte sich wahrscheinlich für die lieben Personen die Frage, was man denn Reisenden mit auf dem Weg gibt, die keinen Platz haben und keinen Schnickschnack gebrauchen können.
Wir wurden nicht nur von so vielen rührenden Worten in Sprache und Schrift mit unsagbar guten Wünschen überwältigt, sondern auch von witzigen, kreativen und unheimlich schönen kleinen Geschenken.
Da jedes Geschenk von seiner Einzigartigkeit spricht, das in liebevoller Handarbeit gestaltet wurde oder sich Gedanken darüber gemacht wurde, was wir sinniger Weise gebrauchen können, wollen wir diese hier nicht einzeln hervorheben, sondern die Fotos sprechen lassen, um keines zu bevorzugen, da dies den anderen nicht gerecht werden würde, wenn sie als Aufzählung nicht erwähnt wären.

An dieser Stelle nochmals ein großes, herzliches Dankeschön an alle, die auch auf diesem Weg an uns gedacht haben, uns nur das Beste mit auf dem Weg gaben und uns so häufig mit ihren liebevollen Überraschungen zu Tränen rührten.

Von unseren Arbeitgebern verabschiedeten wir uns ebenfalls, wie es sich gehört, mit einem anständigen Ausstand.
Bei Frank wurde abends gemeinsam gegessen, erzählt und angestoßen auf die vergangenen 5 Arbeitsjahre. Auch die Kinder von Franks Chefin hatten noch einmal die Chance mit Frank eine Runde rumzutollen und zu spielen.
Bei Andrea wurde wegen der Arbeitszeiten in einer Teamsitzung die Möglichkeit genutzt, gemeinsam mit alkoholfreiem Sekt und Leckereien den Abschied von 20 Dienstjahren zu feiern.
Die Kollegen freuten sich sehr über die Aufmerksamkeit, dass wir in dieser Art aus den Unternehmen ausschieden, sodass es für sie nochmals eine schöne Erinnerung an die gemeinsame Zeit war.

Und klar war auch, dass unser Abschied natürlich gefeiert werden musste.
Daher hatten wir einige Wochen vor unserer Abreise eine Abschiedsfeier ausgerichtet. Naja, das stimmt nur bedingt, denn wir luden nicht komplett zur Feier ein, sondern gaben vielmehr das Datum und den Ort bekannt, sponserten zum Abschied einen Kasten Bier, ein bisschen Baguette und Würstchen und den Rest erledigten die Gäste mit ihrer Anwesenheit und ihrem Beitrag an Salaten, Grillfleisch und Co. für den Eigenbedarf. So konnten wir unkompliziert und ohne viel Reste an Essen nochmals mit sehr vielen Freunden und einem Teil der Familie gemeinsam über unsere Pläne und Zukunft philosophieren, lachen und in schönen Erinnerungen schwelgen.

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