Ausflug an den Rhein
Aufgrund einer Einladung zur Silberhochzeit von Freunden ging es für uns an den Rhein. Wir nutzten die Chance, dort in der Nähe einige Ecken genauer anzuschauen. Da das Auto noch beim Lackierer stand, fuhren wir mit dem Zug und holten uns vor Ort einen Mietwagen um bequem die Umgebung zu erkunden.
Frankfurt/Main
Wir fuhren mit dem ICE von Berlin nach Frankfurt Main, um dort einen Mietwagen abzuholen, damit wir die Umgebung besser erkunden
konnten. Tatsächlich gab es mit der Bahn keine Probleme, wie sonst immer in den Medien berichtet wird. Wir konnten die lange
Fahrt mit der genaueren Planung für die nächsten Tage nutzen. Frank hatte noch einige Bahnbonuspunkte gesammelt, die
demnächst verfallen sollten. Daher tauschten wir diese gegen Gutscheine für das Bordrestaurant ein und konnten so
Getränke und Snacks umsonst genießen.
Bei Ankunft in Frankfurt Flughafen wollten wir unseren Mietwagen abholen. Zunächst liefen wir in die falsche Richtung und
landeten in der Tiefgarage, wo man die Fahrzeuge abholt. Also wollten wir wieder zurück, da wir ja erst die Bürokratie
erledigen mussten. Also wieder zurück zum Aufzug und nach oben fahren. Während der Fahrt fühlte sich der Aufzug
seltsam an und ruckelte ungewöhnlich. In einem Moment frotzelten wir noch darüber und im nächsten Moment blieben
wir auch prompt stecken. Alle Tasten blieben dunkel und in der Anzeige stand „Out of Order“. Wir nahmen es mit Humor:
Nachdem wir den Notruf abgesetzt hatten, erstellten wir noch schnell eine Story für Instagram und warteten auf unsere
Befreiung. Es vergingen keine 8 Minuten, dann war ein Serviceteam vor Ort und holte uns aus dem Aufzug. Wir wurden noch kurz
gefragt, ob alles in Ordnung mit uns sei und man riet uns, die Aufzüge auf der anderen Seite zu nutzten. Dann konnte es
weitergehen.
Bei der Mietwagenstation fragte man uns dann, was für ein Auto wir denn gerne hätten - und das, obwohl wir einen
Kleinwagen gebucht hatten - außer einem Porsche Cabrio, könnten wir alles haben. Wir überlegten kurz, ob wir uns
für einen Lamborghini oder einen großen SUV entscheiden sollten, nahmen aber dann doch lieber einen kleinen, wendigen
und spritzigen Opel Corsa (Hybrid).
Im Hotel in Frankfurt angekommen, konnten wir schnell einchecken und zogen dann auch schon wieder weiter, denn wir wollten ja noch
ein paar Sachen anschauen gehen. Wir brachten das Auto in einer Tiefgarage unter und kamen direkt bei einem Weinfest raus, bei dem
es Äppelwoi und weitere Frankfurter Spezialitäten gab. Von dort zogen wir weiter in die Altstadt, schlenderten über
den Römer mit seinem Brunnen und dem Rathaus, gingen in den Kaiserdom, um ihn zu besichtigen und lauschten dort einer
Orgelprobe. Weiter ging es runter zum Eisernen Steg am Main, um dann wieder Richtung Altstadt zu gehen. Dort liefen wir entlang
der Fußgängerzone Richtung Bankenviertel, zum Maintower. Hier angekommen hatte sich bereits eine Warteschlange gebildet,
um auf den Turm zu gelangen. Aber wir mussten nicht allzu lange warten, dann ging es in den 54. Stock zur Aussichtsplattform. Von
dort aus hatten wir einen tollen Blick über die Skyline.
Anschließend sind wir zum Abendessen ins Góc Phô,
einem vietnamesisches Lokal, was nicht nur lecker war, sondern wir auch sehr schön fanden, da es sich in einem netten
Kellergewölbe befindet. Später sahen wir, dass es noch einen zweiten Teil des Lokals gibt, aber anscheinend ohne
Kellergewölbe.
Die Silberhochzeit
Weiter ging es am nächsten Tag nach Mainz. Dort durften wir zum Glück auch gleich im Hotel einchecken und aufs Zimmer,
da wir uns noch umziehen wollten, bevor es auf die Silberhochzeit gehen sollte. Ganz in Manier unserer ehemaligen Vergangenheit
in Bayern wollten wir in Tracht gehen, also kleideten wir uns in Dirndl und Lederhose.
Das Jubiläumsbrautpaar lud die Hochzeitsgesellschaft, wie schon zur Hochzeit, zu einer Schifffahrt ein. Von Budenheim aus
ging es mit der „Libelle“ auf dem Rhein Richtung Loreley und dann wieder zurück. Bei herrlichstem Wetter konnte
eine erneute Zeremonie auf Deck abgehalten werden, wobei die Hochzeitsgesellschaft durchweg aus dem Staunen über die
schöne Landschaft und den Burgen entlang des Rheins, nicht mehr rauskam. Bei netten Unterhaltungen mit alten Freunden und
neuen Bekanntschaften gab es ein leckeres Kuchenbuffett und später ein abwechslungsreiches Abendbuffett vor der atemberaubenden
Kulisse des UNESCO Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintals. Das ganze wurde untermalt von Lifemusik einer Sängerin mit Ukulele.
Außerdem war noch eine Zeichnerin an Bord, die das Brautpaar und die Gäste auf Wunsch in handgefertigten Bildern
festhielt.
Erschöpft und müde von so vielen tollen Eindrücken fielen wir regelrecht totmüde abends im Hotel wieder ins
Bett. Was ein schöner Tag mit lieben Freunden.
Ein Tag in Mainz
Am Tag nach der Silberhochzeit wollten wir uns Mainz mit seinen Sehenswürdigkeiten anschauen. Auch hier gibt es eine UNESCO Weltkulturerbestätte, der Jüdische Friedhof, der zu den SchUM-Stätten gehört. Leider wurden zu diesem Zeitpunkt gerade die Wege neu gestaltet, sodass uns nur die Möglichkeit blieb, über den „Gartenzaun“ zu gucken. Weiter ging es zum Mainzer Dom, bei dem wir direkt in den Mittagsgottesdienst platzten. Also setzten wir uns dazu und lauschten der Messe, die erfreulicherweise sehr modern war, und konnten somit schon auskundschaften, was wir später fotografieren würden. Im Mainzer Dom gab es zum Anlass des Gutenberg-Jahres die größte Bibelseite der Welt (bis zum 31.08.2025). Ebenfalls zu diesem Anlass gab es zudem im Dom im hinteren Bereich eine Ausstellung, die einem die Bibel in verschiedener Art näher brachte. So gab es neben Kinderbibeln oder Sonderdrucke der Bibel, mit Werken von Künstlern wie Marc Chagall. Auch Lexika zur Bibel für das bessere Verständnis lagen bereit. Ebenso wurden Bibelinhalte mit diversen Markierungen gekennzeichnet, die dann erklärt und interpretiert wurden.
Nach dem Besuch des Doms ging es durch den Eisenturm hinunter zum Rhein. Wir schlenderten die Rheinpromenade entlang bis zum
Templertor und kehrten anschließend durch den Holzturm zurück in die Altstadt und stiegen hinauf zur Zitadelle.
Da in Mainz der Buchdruck von Johannes Gutenberg erfunden wurde, fanden wir zufällig in der Zitadelle eine Ausstellung,
die sich um die Geschichte des Buchdrucks dreht. Im Außembereich durften Kinder an diesem Tag ihren Namen mit Buchstaben
aus dem Setzkasten zusammensetzen, dann rote oder schwarze Farbe mit der Walze aufbringen, sodass sie sich ihren Namen unter
Anleitung frisch drucken konnten. Neugierig beobachteten wir diese Szenerie, wurden aber von einer Dame vom Museum darauf
hingewiesen, dass jetzt der Vortrag drinnen stattfinden soll. Daher gingen wir voller Neugier rein und hörten uns ein
Referat über die Anfänge der Druckerei an. Dabei wurde uns nochmals bewusst gemacht, dass die Verbreitung von Wissen
erst mit der Entwicklung des Buchdrucks möglich wurde. Somit erhielten damals auch die armen Leute die Möglichkeit,
sich weiterzubilden, da sie das Lesen und Schreiben erlernen konnten. Leider ergab es sich durch die Erfindung, dass auch damals
schon Missbrauch in Form von z.B. Flugblättern mit Falschinformationen (heute würde man dies Fakenews nennen) betrieben
wurde.
Witzig fanden wir, da in Mainz das ZDF ansässig ist, dass in der gesamten Stadt an den Fußgängerampeln die
Mainzelmännchen in Rot und Grün leuchten.
Oberes Mittelrheintal
Der Rheinabschnitt zwischen Bingen bzw. Rüdesheim und Koblenz wird als Oberes Mittelrheintal bezeichnet und ist UNESCO
Welterbe. Da zwischen Mainz/Wiesbaden und Koblenz keine Brücken über den Rhein existieren und wir mit unserem
Mietwagen keine Fähren benutzen durften (da nicht angemeldet), durften wir uns den gesamten Abschnitt ansehen. So ging
es zunächst auf der Westseite hinauf und wir legten verschiedene Stopps bei einigen sehenswerten Plätzen ein.
So kamen wir unter anderem an der St. Philippus und Jakobus Kirche, die wir aber nur von außen besichtigen konnten,
und der Kräuterkiche in Bingen-Gaulsheim mit wunderschönen Malereien vorbei. In Bingen selbst konnten wir auch die
Basilika St. Martin wegen Bauarbeiten nur von außen besichtigen. Dafür lohnte sich der Aufstieg zur Burg Klopp.
Von dort hatten wir einen fantastischen Blick über Bingen und das Rheintal. Vom ehemaligen Kloster der Hildegard von
Bingen ist heute leider nichts mehr übrig. Dafür kann man an einem interaktiven Fernglas die Lage und Kontur in
der Landschaft nachvollziehen. Heute befindet sich dort ein neuer Stadtteil von Bingen.
Am Ufer des Rheins gibt es zudem einen Kräutergarten, den Hildegarten. Dieser ist dem Kräuterwissen der Hildegard
von Bingen gewidmet. Leider ist auch dieser wie so viele Museen an Montagen geschlossen. Wir trafen dort aber die Gärtner
an, die bemüht waren, die Pflanzflächen zu pflegen. Offensichtlich konnte man uns die Enttäuschung, dass
geschlossen ist, an den Augen ablesen. Die Gärtner hatten Erbarmen mit uns und öffneten extra für uns den Garten.
Solange die Gärtner vor Ort waren, durften wir durch die Anlage streifen und die zahlreichen Schautafeln studieren. Wir
möchten uns noch einmal an dieser Stelle recht herzlich dafür bedanken.
Vorbei an den Burgen Rheinstein und Reichenstein ging es weiter nach Niederheimbach-Lorch, wo uns ein Hinweisschild zu einem
Weinfest lockte. Leider war dieses noch im Aufbau begriffen. Daher zogen wir weiter nach Rheindiebach, wo wir die Burgruine
Fürstenberg besichtigen wollten. Der Weg zur Ruine führte uns mitten durch einen Weinberg bis an die Burgmauern.
Etwas überrascht stellten wir fest, dass es scheinbar keinen offiziellen Zugang gibt. Über teils abenteuerliche
Pfade und Stiege gelangten wir ins Innere der Burgruine und streiften durch die Anlage. Dabei konnten wir uns an saftigen
und süßen Brombeeren stärken, bevor es wieder zurück zum Auto ging.
Auf unserem weiteren Weg nach Koblenz legten wir noch einen Stopp im malerischen Örtchen Bacharach ein. Das Ortszentrum
besticht durch zahlreiche Fachwerkhäuser und kleine Gassen. Oberhalb der Stadt an einem Berghang thront die Burg Stahleck.
Im alten Posthof Bacharach machten wir schließlich noch eine Kaffeepause und ließen uns leckeren Kuchen schmecken.
Frisch gestärkt ging es an das letzte Stück bis nach Koblenz. Hier wollten wir unbedingt zum Deutschen Eck, wo die
Mosel in den Rhein fließt. Die markante Landspitze wird überragt vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Hier in Koblenz bestand nach rund 100 km endlich wieder die Möglichkeit, den Rhein auf einer Brücke zu überqueren.
So wechselten wir auf die östliche Rheinseite und machten uns auf den Rückweg. Auch hier kamen wir an mehreren
idyllischen Orten vorbei. Da wir diese bereits früher besucht hatten, legten wir keine Stopps ein. Lediglich der Loreley
im Rhein wollten wir einen Besuch abstatten. Vom Parkplatz aus führt nur ein Fußweg über die Landzunge hinab
zur Statue.
Danach ging es weiter bis nach Rüdesheim, wo zufällig ein Weinfest stattfand. Neben guter Musik, leckerem
Essen und natürlich regionalem Wein kamen auch alle Weinköniginnen der Region zusammen. Auch wir tauchten in das
gemütliche Getümmel ein und stärkten uns an Spundekäs' und Handkäs Burger. Dennoch durfte auch ein
Spaziergang durch die Gassen der Altstadt nicht fehlen, auch wenn diese wegen des Festes wie ausgestorben wirkten.
Schließlich ging es in Wiesbaden über den Rhein wieder zurück zum Hotel in Mainz.
Wiesbaden zum Abschluss
Für den letzten Tag unseres Ausflugs an den Rhein hatten wir uns Wiesbaden vorgenommen. Im Vergleich zu den vorherigen
Tagen ließen wir es dieses Mal aber gemütlich angehen und hatten uns daher keine konkrete Tour oder besondere
Sehenswürdigkeiten herausgesucht. Vielmehr wollten wir uns ein wenig treiben lassen.
Zum Start ging es ins Café Maldaner. In gediegener
Atmosphäre ließen wir uns das Frühstück mit Kaffeespezalitäten aus der hauseigenen Rösterei
schmecken.
Nach diesem Start entschieden wir uns, mit der Nerobergbahn auf den gleichnamigen Berg zu fahren. Von dort hat man einen tollen
Blick über die Stadt. Außerdem kann man auf dem Neroberg eine russisch-orthodoxe Kirche besichtigen. Nach dem Abstieg
ging es weiter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt hinunter an den Rhein. Dort schlenderten wir am Fluss
entlang zum Schloss Biebrich und dann weiter zum Schiersteiner Hafen, bei dem wir so einige Motorboote und kleinere Jachten sehen
konnten. Dort angelangt gab es ein Stadtfest mit Musik und Wein. Wieder ging es mit dem Bus zurück in die Innenstadt, sodass
wir dort das ehemalige Kurhaus und heutige Casino besichtigen konnten. In der Nähe kamen wir am Opernhaus vorbei und dann
ging es Richtung einer der weltgrößten Kuckucksuhren. Jede halbe und volle Stunde zwischen 8 - 20 Uhr ruft der Kuckuck
und Figürchen tanzen im Kreis. Zwar waren wir zu dieser Zeit vor Ort, aber durch die Minigröße der Figuren ist
leider kaum was zu erkennen und der Straßenlärm ist zudem störend. Dieser Stopp war daher für uns eher
enttäuschend.
Aber Wiesbaden ist auch für sein Heilwasser berühmt. Dieses riecht und schmeckt nach faulen Eiern und ist zudem über 66°C heiß, woher auch der Name Kochbrunnen stammt. Eine Kostprobe musste natürlich sein - iiiehh, das soll gesund sein? Die heutigen Messwerte der Inhalte wie z.B. Arsen und Quecksilber liegen deutlich über den Grenzwerten, sodass nur kleine Mengen des Wassers getrunken
Dreieich
Da wir schon um 11 Uhr auschecken mussten, unser Zug aber erst um 14 Uhr in Frankfurt abfuhr, hatten wir noch etwas Zeit. Nach
dem reichhaltigen Frühstück im Hotel fuhren wir kurzentschlossen nach Dreieich. Dort hatten wir auf der Karte die
Burgruine Hayn entdeckt.
Die Burg Hayn sowie einige liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser an kleinen Gässchen liegen innerhalb einer in
großen Teilen erhaltenen Stadtmauer mit zwei Zugangstoren. Hier konnten wir uns die verbleibende Zeit bis zu unserer
Rückfahrt mit Herumschlendern vertreiben.
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